Verkehrsverein Steimel von der Gründung bis Heute
Es war im Winter des Jahres 1930, als die Steimeler Bürger Karl Asbach, Werner Frohn, Robert Höhner und Theodor Kambeck ihre Winterabende damit verbrachten, in Asbachs Werkstatt eine “Märchenmühle” zu bauen. Unterhalb des heutigen Tierparks wurde diese Mühle im Frühjahr 1931 installiert und vom dortigen Qellbach über ein Mühlrad betrieben. Dieses Mühlrad befand sich am Mühlengebäude, in dem sich durch Transmissionen angetrieben ein Müller zur Tür hin und wieder weg bewegte.
In einem Zeitungsartikel aus dem Jahre 1932 hieß es:
“Die kürzlich gegründete Märchenmühle hat in ihrer idyllischen Lage eine solche Anziehungskraft, daß sie täglich das Ziel vieler Spaziergänger bildet.”
Während dieser Arbeiten kam der Gedanke auf, weitere Aktionen zur Verschönerung des Ortes zu machen. Die Grundlage zur Gründung des Verschönerungs- Vereins war geschaffen.
Im Sommer 1931 gaben sich 21 Bürger des Ortes Steimel unter Vorsitz des Rentmeisters Christian Schneider eine gemeinsame Satzung,, die fortbestand bis in die sechziger Jahre, als die Mitgliedschaft auf die Ortsteile Alberthofen, Sensenbach und Weroth erweitert wurde und die Integration in den Westerwaldverein beschlossen wurde.
Vor dem Kriege bestand die Tätigkeit des Vereines, der sich damals noch „Verein der Heimatfreunde“ nannte, darin Wanderwege anzulegen und diese mit Bänken und Schutzhütten zu versehen.
In den Wirren des 2. Weltkrieges ruhte das Vereinsgeschehen, bis Willi Schweitzer nach dem Kriege den Vorsitz des Vereines übernahm und dessen Fortbestand sicherte. Sein Einsatz für die Ausrichtung des Kartoffelmarktes kostete ihn 1951 den Sitz im Presbyterium Niederwambach.
Die Ausrichtung des Kartoffelmarktes und die Erhaltung der Wanderwege waren die Hauptaufgaben.
Im Jahre 1954 übernahm Oberst a. D. Friedrich Schiel den Vorsitz des Vereins. Der wieder aufkommende Fremdenverkehr verlangte nach neuen Alternativen und so wurde im Jahre 1954 oberhalb des „Richerts Weiher“ unter Leitung von Friedrich Schiel und seinem 2. Vorsitzenden Dr. Erwin Schneider, Sohn des Vereinsgründers, das Waldschwimmbad erbaut. Bis Mitte der 70iger Jahre war dort im Sommer ein reger Badebetrieb, der durch das Ehepaar Henn aus Lauzert geleitet wurde.
Im Jahr 1970 wurde ein festes Gebäude erstellt in dem Duschen und Toiletten untergebracht sind. In dieser Zeit fanden sich hier auch die ersten Camper ein. Bis zum heutigen Tag befinden sich 13 Familien auf dem Gelände die sich in 2.+3. Generation dort wohlfühlen. Durch neue Bestimmungen, die das 47 Jahre alte Schwimmbad nicht mehr erfüllt, ruht der Badebetrieb und das Schwimmbad kann leider nicht erhalten werden, aber wir sind gemeinsam mit den zuständigen Behörden bemüht, den Campingplatz zu erhalten und eine Nutzungsänderung des Schwimmbades herbeizuführen.
Unter verschiedenen Vorständen wurde das Wanderwegenetz ausgebaut und die Ausrichtung des Kartoffelmarktes an neue Zeiten angepasst.
So wurde die Bewirtung des Kartoffelmarkt, die früher durch Zeltwirte übernommen wurde, vom Verein selbst übernommen. Als der Ursprung des Marktes wegen Rückgang der Landwirtschaft, die Ausstellung und der Verkauf landwirtschaftlicher Produkte und Maschinen , nicht mehr gefragt war, war man bemüht, durch Strukturänderungen die Veränderungen herbeizuführen die das Marktgeschehen heute ausmachen.
Im Jahr 1960 übernahm Fritz Hobbach den Vorsitz und er leitete die Umgestaltung des Kartoffelmarktes ein. Ab 1964 begleitete er auch das Amt des Ortsbürgermeisters und in seiner Amtszeit wurden die Gemeinden Alberthofen, Steimel und Weroth zusammengelegt, wodurch auch Bürger von dort in den Verkehrsverein eintraten.
1971 wurde Alfons Holland Vorsitzender und von 1973-74 folgten ihm Wilfried Müller, und von 1974-76 Winfred Heinen. Von 1976-1978 übernahm wieder W. Müller das Amt. Von 1978-80 folgte Artur Schweitzer, dessen Idee es war, den Kartoffelmarkt nicht wie bis dahin nur bis Sonntags zu feiern sondern auf den Montag auszuweiten. Nun übernahm wieder W. Heinen das Amt und führte es bis 1992. In seiner Amtszeit wurde das Spießbratenkonzert eingeführt und die Anfänge für die Tierschau auf dem Außengelände getätigt. Zu letzterem sind auch die Vereinsmitglieder Michael Anhäuser, Walter Merkelbach und Bernhard Paitzies zu benennen die sich für die Tierschau auf dem Außengelände einsetzten.
1992 wurde Bernhard Paitzies Vorsitzender und setzte wichtige Akzente für die Veranstaltungen des Vereines. Ab 2000 führt Wolfgang Theis den Verein an. In Jahr 2001 wurde die 1994 durch einen Brand zerstörte Grillhütte am Steinbruch durch eine Vereinshütte ersetzt, die im Jahr 2002 eingeweiht wurde.
Der Minigolfplatz an der Niederwambacher Straße, der seit 1992 geschlossen war, wurde im Frühjahr 2003 von Patienten der Kliniken Wied und Mitgliedern unseres Vereins renoviert und im Juni diesen Jahres wurde der Spielbetrieb wiedereröffnet.
2002 wurde das Schwimmbad in Sensenbach abgerissen und durch einen Schönungsteich ersetzt. Um den seit 1960 bestehenden, aber nicht nach baulichen Vorschriften genehmigte Campingplatz zu erhalten, waren umfangreiche Vermessungs- und Genehmigungsverfahren erforderlich. Zusätzlich wurde ein Anbau zur Ergänzung der sanitären Einrichtungen beschlossen und die erforderlichen Bauanträge gestellt. Nach zähem Ringen mit dem Kreisbauamt Neuwied wurden die gestellten Bauanträge im Dezember 2007 genehmigt.
Da in den Jahren 2006 und 2007 durch Verbreitung von Tierseuchen, die Tierschau auf dem Kartoffelmarkt nur noch in kleinem Rahmen stattfinden konnte, entschloss man sich in Zusammenarbeit mit der Firma Zweirad-Grass das Festprogramm durch eine Motocross- Veranstaltung zu ergänzen. Diese Veranstaltung, und auch die im Jahr 2007 erstmals durchgeführte Zeltdisco, waren ein großer Erfolg.
Auch lobend zu erwähnen ist die seit 2005 mit der Reservistenkameradschaft „Dreisbacher Land“ gepflegte Zusammenarbeit auf unseren Veranstaltungen. Als die Reservisten 2007 eine Räumlichkeit für ihre Vereinsarbeit suchten, bot sich die Vereinshütte im Steinbruch an, und dadurch wurde die Zusammenarbeit beider Vereine noch verstärkt.
Die Vereinsgeschichte zeigt, das durch Zukunftsplanung Tradition erhalten wird.